Machbarkeitsstudie für einen unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus im ivorischen Kakaosektor

Ein Konsortium aus privatwirtschaftlichen und gemeinnützigen Partnern - Mitglieder des Forum Nachhaltiger Kakao - hat eine Machbarkeitsstudie zur Implementierung eines unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus im Kakaosektor Côte d'Ivoire durchgeführt.

Die Initiative wird vom BMZ über den Due Diligence Fund und die Deutsche Kakao- und Schokoladenstiftung gefördert und orientiert sich an den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie an relevanten europäischen Lieferkettenvorgaben. Ziel ist es, ein zugängliches System für Kakaoproduzenten zu schaffen, das ihre Beschwerden effektiv anhört und bearbeitet. In der nächsten Phase soll die Unterstützung wichtiger Partner aus dem privaten Sektor gewonnen werden, um den Mechanismus in einem Pilotprojekt zu erproben.

Die Initiative soll die Grundlage für einen CSDDD-konformen und skalierbaren Mechanismus schaffen, der sicherstellt, dass Beschwerden von Kakaoproduzenten angehört und bearbeitet werden.

Seit Januar 2023 verpflichtet das deutsche Lieferkettengesetz große Unternehmen, sicherzustellen, dass ihre Lieferketten Menschenrechts- und Umweltstandards einhalten, was neue Anforderungen für die Kakaoindustrie mit sich bringt. Eine kürzlich durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigt auf, wie Unternehmen ihre Herangehensweise an Menschenrechts- und Umweltfragen in der Kakaolieferkette der Elfenbeinküste neu gestalten können.

Die Studie wurde vom Due Diligence Fund und Mitgliedern des Forum Nachhaltiger Kakao in Auftrag gegeben und von RISOME und dem Audace Institut Afrique (AIA) durchgeführt. Sie bildet die Grundlage für gemeinsame Anstrengungen der Kakaoindustrie, einen effektiven, branchenweiten Beschwerdemechanismus zu etablieren, der besonders auf die Zugänglichkeit für lokale Betroffene ausgelegt ist. Diese Initiative verdeutlicht die Vorteile von Zusammenarbeit und Stakeholder-Engagement bei der Entwicklung effizienter Lösungen, die sowohl den lokalen Betroffenen als auch den Unternehmen erhebliche Vorteile bieten und die Umsetzung robuster Sorgfaltspflichtsysteme erleichtern.

Das vorgeschlagene System kombiniert traditionelle Konfliktlösungspraktiken der Côte d'Ivoire– insbesondere die Rolle der Dorfältesten – mit strukturierten Verfahren zur Meldung und Bearbeitung von Beschwerden. Dieser hybride Ansatz ermöglicht eine effiziente Bearbeitung von Beschwerden auf lokaler Ebene, während schwerwiegende Fälle bei Bedarf eskaliert werden können. Landwirte können auf das Beschwerdesystem über Dorfvertreter, digitale Plattformen oder Kooperationskanäle zugreifen, wobei Vertraulichkeit gewährleistet ist, um den Beschwerdeführern Sicherheit zu geben. Die Grundprinzipien des Mechanismus basieren auf Transparenz, kultureller Sensibilität und Vorhersehbarkeit, mit klaren Abläufen und Zeitrahmen, um die Beschwerdeführer stets informiert zu halten. Ein 24-monatiges Pilotprojekt in fünf ivorischen Dörfern wird den Ansatz testen, seine Wirksamkeit bewerten und seine Anpassungsfähigkeit prüfen, bevor eine breitere Umsetzung in der Kakaoindustrie erfolgt.

Erfahren Sie mehr über den unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus in unserer neuen Studie!

Feasibility study for a cross-company grievance mechanism in the cocoa sector in Côte d’Ivoire

Studie (Englisch)

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