Durch die Erstellung der individuellen Living Income-Roadmaps verpflichten sich die Mitglieder des Kakaoforums dazu, ihren Beitrag für die Erreichung eines existenzsicherndes Einkommens der Kakaobauernhaushalte in ihren Lieferketten öffentlich darzustellen und nachvollziehbar zu machen. Die Roadmaps enthalten Commitments beispielsweise zur Steigerung der Einkommen einer bestimmten Anzahl von Haushalten, die Zahlung eines bestimmten Erzeugerpreises und höherer Prämien oder die Durchführung von spezifischen Programmen zur Erreichung höherer Einkommen. Das Bundeskartellamt sieht derzeit keinen weiteren Ermittlungsbedarf zur Veröffentlichung der Roadmaps zu Existenzsichernden Einkommen. Die geplante Veröffentlichungspraxis der individuellen Selbstverpflichtungen soll keine Rückschlüsse auf die konkret gezahlten Erzeugerpreise ermöglichen. Die Rückmeldung des Bundeskartellamtes bestätigt, dass derzeit keine Anzeichen für eine wettbewerbsbeschränkende Wirkung ersichtlich sind.
Die Mitglieder des Kakaoforums beschlossen die Anpassung der gemeinsamen Einzelziele 1, 6, 8 und 11
Die Mitglieder des Forums Nachhaltiger Kakao e.V. verpflichten sich, das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. auf allen Ebenen zu unterstützen. Sie setzen sich gemeinsam dafür ein,
stetig die Einkommensverhältnisse der Kakaobauernhaushalte in den Produzentenländern zu verbessern, damit alle Haushalte existenzsichernde Einkommen erreichen können. Wir setzen uns gemeinsam dafür ein, dass mindestens 90 % der Haushalte, die den Kakaoanbau als Haupterwerb betreiben und die Mitglieder des Forum Nachhaltiger Kakao mit Kakao beliefern, der in Deutschland verkauft oder verarbeitet wird[1], bis 2030 ein existenzsicherndes Einkommen erzielen können. Wir entwickeln gemeinsam Strategien, um dieses Ziel zu erreichen.
dass verbotene Kinderarbeit[2], Zwangsarbeit, Sklaverei und Menschenhandel in der Kakaoproduktion abgeschafft wird.
dass die unternehmerischen Mitglieder[3] des Forum Nachhaltiger Kakao die menschenrechtlichen[4] und umweltbezogenen[5] Sorgfaltspflichten in der Kakaolieferkette bis Ende 2025 umsetzen.
dass bis zum Jahr 2025 ein Anteil von mindestens 95 % des Kakaos, in den von unseren produzierenden Mitgliedern in Deutschland verkauften kakaohaltigen Endprodukten, nach Nachhaltigkeitsstandards[6] zertifiziert oder aus Nachhaltigkeitsprogrammen kommt, die unabhängig verifiziert[7] werden.
Wahl des Vorstands
Die Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Industrie, Handel und Bundesregierung wählten einen neuen Vorstand. Den Vorstand bilden Sebastian Lesch (Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit), Dr. Artur Ickstadt (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft), Dr. Torben Erbrath (Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e. V.), Christian Mieles (Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V.), Florian Schütze (Schwarz Gruppe) und Evelyn Bahn (INKOTA-netzwerk e. V.). Die Funktion des Schatzmeisters übernimmt Dr. Torben Erbrath.
Die angepasste Zielsetzung des Forum Nachhaltiger Kakao finden Sie hier.
Mehr Informationen zur kartellrechtlichen Prüfung der individuellen Roadmaps finden Sie hier.
[1] Inklusive für den Export
[2] Unter verbotener Kinderarbeit wird Kinderarbeit verstanden, wie definiert in den ILO-Konventionen 138 und 182. Unter Kinder in Beschäftigung werden laut ILO formelle oder informelle Arbeit von Personen unter 18 Jahren, im privaten oder öffentlichen Bereich mit oder ohne Bezahlung gezählt. Wenn diese gegen rechtliche Normen verstößt (z.B. Altersbeschränkungen oder Höchstbegrenzung der Arbeitsdauer), fällt sie unter Kinderarbeit.
[3] Mitglieder, die jährlich > 100 t Kakao handeln oder verarbeiten
[4] Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten gemäß der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte
[5] Umweltbezogene Sorgfaltspflichten gemäß dem OECD/FAO-Leitfaden für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten
[6] Fairtrade, Rainforest Alliance, Utz Certified, Bio, z.B. Naturland Fair
[7] Der Begriff "unabhängig verifiziert" wird definiert und mit Kriterien hinterlegt. Die Entscheidung zur Definition und zur Überprüfung der Unternehmensprogramme wird im Vorstand gefällt. Eine daraus resultierende etwaige Änderung der Zielgröße in Einzelziel 11 wird in der Mitgliederversammlung 2024 beschlossen.