Neue Studie des SÜDWIND-Instituts: „Strengthening the competitiveness of cocoa production and improving the income of cocoa producers in West and Central Africa“

Das SÜDWIND-Institut hat mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Studie erstellt, die die Kakaopolitik der acht führenden kakaoproduzierenden Länder untersucht. Dazu wurden 2016 vor Ort in der Côte d‘Ivoire, in Ghana, Kamerun und Nigeria verschiedenste Interessengruppen (Stakeholder) interviewt. Weitere Interviews per Telefon oder Fragebogen gab es mit Stakeholdern in Brasilien, Ecuador, Peru und Indonesien sowie in mehreren europäischen Ländern. Erste Thesen wurden im Frühjahr 2016 auf einer Tagung in Accra (Ghana) diskutiert. Diese und weitere Ergebnisse aus einer Tagung im Oktober in Abidjan (Côte d’Ivoire) wurden in die End-fassung der Studie integriert. Insgesamt zeigt sich, dass die Kakaosektoren der einzelnen Länder sehr unterschiedlich organisiert sind. In den beiden größten Produzentenländern, Côte d’Ivoire und Ghana, ist der Kakaomarkt staatlich stark reglementiert, und der Sektor hat eine große Bedeutung für die Wirtschaft und die Exporteinnahmen. Die anderen Staaten haben liberalisierte Märkte, Kakao spielt dort eine weit geringere Rolle. Die Politiken der Regierungen mögen an vielen Stellen unterschiedlich sein, es gibt jedoch auch Gemeinsamkeiten: In allen Kakao anbauenden Ländern könnte die Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern deutlich besser organisiert werden als dies derzeit der Fall ist. Raum für Verbesserungen gibt es dabei nicht nur bei den Regierungspolitiken. Die Ergebnisse derInterviews belegen, dass die in den Ländern aktiven Unternehmen sowie die Entwicklungs-zusammenarbeit, standardsetzende Organisationen und Nichtregierungsorganisationen ihre Arbeit in der Regel unzureichend miteinander abstimmen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Untersuchungen in dem jeweiligen länderspezifischen Kontext werden in der Studie Vorschläge für eine nachhaltigere Kakaoproduktion hergeleitet. Die Studie plus Annex (in englischer und in französischer Sprache) stehen auf der Website des SÜDWIND-Instituts als Download zur Verfügung.